Vorstand der Genossenschaft

Berufliche Bildung für die ländliche Bevölkerung – Bau einer Berufsschule und einer ÖKO-Farm in Nigeria

Der süd-östliche Teil Nigerias – früher auch als „Biafra“ benannt –  ist eine ländliche Region mit schwach entwickelter Infrastruktur, die durch hohe Arbeitslosigkeit geprägt ist. Zwar wurde in den letzten Jahrzenten das allgemeine Bildungsniveau verbessert, es gibt jedoch nur rudimentäre Angebote der beruflichen Bildung.

Die Mbara Ozioma Foundation (MOF) setzt sich für eine nachhaltige Verbesserung der Lebensbedingungen der Menschen in Umunumo ein. Umunumo ist eine Gemeinde im Süd-Osten Nigerias und umfasst mehrere Dörfer mit insgesamt 50.000 Einwohnern. Die MOF fördert mit zahlreichen Projekten ihre wirtschaftliche, soziale und edukative Entwicklung.

Der ÖWK unterstützt die Arbeit der MOF durch die Beantragung  und Abwicklung der finanziellen Förderung durch das Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ). In mehreren Projektschritten entsteht in Umunumo eine Berufsschule für verschiedene Handwerksberufe.

In einem ersten Projektschritt bildet die Berufsschule der MOF seit 2014 in vorbildlicher Weise Tischler und Zimmerer aus. Innerhalb von drei Jahren durchlaufen jeweils 30 Schüler und Schülerinnen eine am deutschen dualen Bildungswesen orientierte Ausbildung. Die Plätze an der Schule sind begehrt, da nach abgeschlossener Ausbildung die Chancen auf einen Arbeitsplatz in der Region sehr gut sind.

In 2016 wurde der zweite Projektteil fertig gestellt. Weitere 60 junge Erwachsene nahmen ihre Ausbildung als Metallbauer und Elektrotechniker auf.

Neben dem Bau der Berufsschule wurde in den letzten Jahren ergänzend eine Palmölmühle und eine Yams- und Kassavamühle gebaut, um die Infrastruktur der örtlichen Kleinbauern zu modernisieren. Die Führung dieser Betriebe wurde der Frauengenossenschaft St. Nicholas übergeben. Dies, um die Stellung der Frauen und ihre traditionellen Organisationsformen in der Gemeinde zu stärken. Ein weiteres gemeinsam realisiertes Projekt war die Installation eines Trinkwasserbohrlochs für die Gemeinde Umunumo.

Alle Projekte wurden durch das das Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) mit 75 % der Gesamtkosten in Höhe von 1,3 Mio. € finanziert. Die Unterstützung zur Aufbringung des Eigenanteils von 25 % der Finanzierungssumme  kommt aus vielen Teilen Europas. Die Stiftung „Tür auf – mo vinavon” aus dem schweizerischen Disentis,  ist neben weiteren Partnern in Deutschland, Österreich und Schweiz sehr wesentlich an der Bereitstellung der erforderlichen Eigenmittel beteiligt.

In einem 3. Projektschritt erfolgt der Bau eines Schülerinternats mit 56 Plätzen, der Aufbau einer eigenständigen Speiseversorgung für die Schülerinnen und Schüler (Küche, Bäckerei, Speisesaal) und Möglichkeiten der sportlichen Betätigung (u. a. Sportplatz). Ziele dieser Maßnahmen sind, auch entfernt wohnender Schülern den Schulbesuch zu ermöglichen, gesunde und regelmäßige Ernährung zu gewährleisten und den allgemeinen Gesundheitszustand zu verbessern.

Auch für diesen Projektschritt hat der ÖWK die Beantragung und Abwicklung der Förderung durch das BMZ übernommen.  

Das Projekt wurde im Sommer 2020 erfolgreich abgeschlossen.